Voda-Min
 
 
 
Projektpartner
Regionalverwaltung des tschechischen Bezirkes Usti nad Labem (Lead-Partner)
Sächsisches Oberbergamt Freiberg
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Dresden
Stadt Oelsnitz/Erzgebirge

Projektlaufzeit
März 2011 bis November 2013

Hintergrund
Intensive bergbauliche Tätigkeit hat den sächsisch-böhmischen Grenzraum seit Jahrhunderten geprägt und geformt. Die Auswirkungen sind immer noch in vielen Teilen des Grenzraumes zu sehen und zu spüren. Große Herausforderungen bestehen bei der Rekultivierung, besonders der in den letzten 150 Jahren durch intensiven Bergbau geformten und geprägten Landschaft, sowohl in Sachsen als auch in Tschechien. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Gewährleistung des Umwelt-und Gewässerschutzes. Drängende Themen sind der Umgang mit bergbaulichen Altlasten, sowie mit Umwelt- und Bergschäden, hier besonders der Umgang mit Senkungen, Rutschungen, nichtstandsicheren Halden, Grund- und Grubenwasserabsenkungen,wie auch der nachfolgende Wiederanstieg des Grubenwassers.
Im Bereich des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers sind in den letzten Jahren die Herausforderungen durch den kontinuierlichen Grund- und Grubenwasseranstieg gewachsen. Die Belastung der Oberflächengewässer, besonders durch austretende Gruben- und Haldensickerwässer, hat deutlich zugenommen. Diese Entwicklung setzt sich in den nächsten Jahrzehnten fort. Lokale Ansätze können die Folgen dann nicht mehr bewältigen und finanzieren. Notwendig sind integrierte und innovative Lösungen und die gesicherte Finanzierung der Sanierungsleistungen.
Ziel des Projektes:
Konkrete grenzüberschreitende Arbeitsschritte sollen zur Bewältigung der wachsenden Herausforderungen in den ehemaligen Bergbaugebieten beitragen. Die Projektpartner entwickeln gemeinsam Lösungsansätze, grenzübergreifend übertragbare Konzepte und setzen konkrete Maßnahmen um. Sie richten im Projekt eine sächsisch-tschechische Kooperationsplattform Bergbau & Wasser ein, die die Nutzung von Synergien im Projekt zum Ziel hat. Das Projekt trägt so auch aktiv zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der EU bei.

Projektinhalte
Zu folgenden grenzübergreifenden Themenkomplexen soll das Projekt wesentliche und aktuelle Beiträge für grenzüberschreitende Lösungen leisten:
• Grundlagenermittlung zur Bewältigung der Folgen des ehemaligen Steinkohlen- und Erzbergbaus in Sachsen und Tschechien
• Abschätzung der Auswirkungen des Grubenwasseranstieges auf die Umwelt und Infrastruktur und Ansätze zum zukünftigen Umgang mit der Grund- und Grubenwasserproblematik in Braunkohlen- und Steinkohlenrevieren
• Untersuchungen zur Grund- und Oberflächenwasserproblematik in ehemaligen Revieren des untertägigen Erz- und Steinkohlenbergbaus Lugau/Oelsnitz und Cínovec/Zinnwald
• Grenzüberschreitende Handlungskonzepte für Folgelandschaften bzw. bergbaubeeinflusste Wasserkörper
• Lösungsansätze zur Wasserbehandlung des Oberflächenwassers im Braunkohlenbergbau

Die Projektpartner arbeiten dazu im ehem. Steinkohlenrevier Lugau-Oelsnitz an folgenden Maßnahmen und Untersuchungen:
• Studie zu Einwirkungen von Sickerwässern der Steinkohlenhalden auf die Bausubstanz
• Studie zu Auswirkungen des Grubenwasseranstieges auf die Standsicherheit von Steinkohlenschächten
• Konzeption zur Bewertung der Folgen des Grubenwasseranstieges und des Handlungsbedarfes
• Controlling des großräumigen Flutungsprozesses des Grubengebäudes, Prognose des Verlaufes und
der Auswirkungen auf die Tagesoberfläche durch die Einrichtung einer tiefen
Grubenwassermessstelle in Gersdorf (Sachsen)
• Aufbau eines Monitoringsystems zur zeitlichen und räumlichen Überwachung der Auswirkungen des
Bergbaus für das Gebiet des ehemaligen Steinkohlenreviers Lugau-Oelsnitz
• Untersuchungen der Auswirkungen des Grubenwasseranstieges (Flutung) auf das Grundwasser
• Erarbeitung von neuartigen Nutzungsmöglichkeiten der aus dem Grubengebäude und aus den Halden
des Steinkohlenbergbaus austretenden Sickerwässer

Die Vertragspartner vergeben den überwiegenden Teil der Leistungen im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen. Die Projekte beinhalten bis zum Jahr 2013 umfassende Recherchen, Forschungsarbeiten und Investitionen im Umfang von mehr als 3 Mio. Euro.
Für die etwa 30 Einzelprojekte bedarf es der engen Zusammenarbeit zwischen Ingenieurbüros, staatlichen Forschungseinrichtungen, Bergbauunternehmen und Fachbehörden, sowie mit den Kommunen in den Bergbauregionen.

 
 

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